Kommunikation & Medien
GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel
Wischhofstr. 1-3
24148 Kiel
E-Mail: outreach@geomar.de
Im Meer und im besonderen in der Tiefsee zu forschen ist ganz schön kompliziert. Die Bedingungen, die dort herrschen, - zum Beispiel der hohe Druck und die Dunkeltheit - stellen die Wissenschaft vor große Herausforderungen. Deshalb braucht es komplexe Technologien, die in dieser Umgebung arbeiten können. Außerdem möchten die Forscherinnen und Forscher natürlich auch gerne mal selber abtauchen - deshalb nutzt das GEOMAR das Forschungstauchboot JAGO. Dieses und weitere wichtige Großgeräte des GEOMAR stellen wir auf dieser Seite vor. Zu diesem Thema gibt es außerdem weitere Informationen in der Broschüre "Über und unter Wasser".
JAGO ist ein bemanntes Unterwasserfahrzeug für maximal 400 m Wassertiefe, das zur Erkundung und Erforschung aquatischer Systeme und Lebensräume eingesetzt wird. Es ermöglicht Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus verschiedenen Fachrichtungen einen persönlichen Blick auf den Meeresboden. Das Tauchboot ist unter Wasser frei beweglich und nicht durch ein Kabel mit der Oberfläche verbunden. Es bietet Platz für zwei Personen, weiträumigen Ausblick durch zwei große Acrylglasfenster und vielseitige Möglichkeiten für detaillierte Beobachtung und Beprobung mit Hilfe eines Greifarmes. Für viele der Forschenden ist eine Fahrt mit JAGO ein echtes Highlight: So nah kommt man dem Leben unter Wasser auf kaum eine andere Weise.
Es gibt Tiefen, die wir Menschen selbst mit Tauchbooten nicht erreichen können, zum Beispiel weil der Druck einfach zu groß wird. Aber das heißt nicht, dass wir nicht noch tiefer tauchen können: Dafür gibt es sogenannte ROVs. ROV steht für "remotely operated vehicle", zu deutsch ganz einfach "ferngesteuertes Fahrzeug". Es handelt sich um Geräte, die zum Beispiel mit Kameras, Greifarmen und Sensoren ausgestattet sind und vom Schiff aus gesteuert werden können. Über ein Glasfaserkabel werden die Daten aufs Schiff und die Steuereingaben zurück in die Tiefe übertragen. Dieses Kabel kann ganz schön lang sein: ROV KIEL 6000 kann - wie sein Name vermuten lässt - bis zu 6000 Meter tief tauchen. Das deckt mehr als 90 % Meeresboden ab. das ROV PHOCA kommt zwar nur bis 3000 Meter in die Tiefe, dafür ist es aber deutlich kompakter und kann so auch auf kleineren Forschungsschiffen zum Einsatz kommen als sein großer Bruder.
Die Abkürzung AUV steht für "autonomous underwater vehicle", also ein autonomes Unterwasserfahrzeug. Diese Geräte können sich alleine im Meer zurechtfinden und Aufgaben erledigen. Am GEOMAR gibt es zum Beispiel das AUV Abyss. Sein Name bezieht sich auf das sogenannte Abyssal, ein Begriff der den Meeresboden zwischen 2000 und 6000 Meter Tiefe umfasst. Dieser Bereich der Tiefsee ist auch das Haupt-Einsatzgebiet für das AUV. Mit der Hilfe von verschiedenen Echoloten kann es den Meeresboden kartieren und mittels Sensoren die physikalischen Parameter aus der Wassersäule sammeln. Zu Beginn eines AUV-Einsatzes wird das Fahrzeug mit den Missionsparametern programmiert. Das torpedo-ähnliche System kann dann mehrere Fragestellungen während eines Einsatzes bearbeiten. Hierzu sind unterschiedliche Meßsysteme an dem AUV installiert. Neben Abyss gibt es noch einige kleinere Unterwasserfahrzeuge am GEOMAR, zum Beispiel die baugleichen AUV ANTON und AUV LUISE. Sie wurden zum Beispiel beim Projekt BASTA eingesetzt, um Muntion am Meeresboden aufzuspüren.